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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 48

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Safte. 815 m, 200 ra libcr dem (flbfpfeflel. Photographic von F. u. C. Brockmanns Nachf. Sr- Tammc, Sresbcn. Das Elbetal mit der Sächsischen Schweiz. Bastei sällt der Blick gegen S. auf die Tafelfläche des Elbsandsteingebirgs, dessen Natur in ihrer ganzen Eigenart sich hier dem Beschauer erschließt. Die wagrechten Schichten von Quadersandstein sind Ablagerungen des Kreidemeers bis zu einer Mächtigkeit von 500 m. Tie obersten Schichten dieser Sandsteintafel wurden abgetragen, und nur die widerstandsfähigsten Teile blieben in Form von sog. Tafelbergen (Königstein, Lilienstein), erhalten. Auch basaltische Kuppen unterbrechen die weite „Ebene". In diese hat nun das rinnende Wasser kanonartige, höchst malerische Täler eingeschnitten, vor allem die Elbe, deren tiefer Einriß die Verbindung mit Böhmen vermittelt, während Verwitterung, Regen, Schnee und Wind unablässig an der feiner» Ausgestaltung der Türme, Tore, Felsnadeln und Felswände arbeiten.

2. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 108

1909 - Leipzig : Hirt
108 V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. 15. Kaiserin Augusta. Am 7. Januar 1890 folgte die erste Kaiserin des neuen Deutschen Reiches im Alter von 79 Jahren ihrem Gemahl ins Grab. Eine der edelsten und hochsinnigsten Fürstinnen hat Deutschland durch diesen Tod verloren. Die Heimgegangene Fürstin war eine Freundin der Blumen, der Tiere und der Menschen. In dieser Liebe offenbarte sie ihr edles, gutes Herz. Schon als Kind zeigte sie für Blumenzucht sowie für alle Schönheiten der Natur eine lebhafte Vorliebe. Am liebsten verweilte sie an den Orten ihrer thüringischen Heimat, wo sich dem Auge eine schöne Aussicht auf herrliche Landschaften bietet. Der Rosengarten zu Dornburg war einer ihrer liebsten Aufenthaltsorte. In dem Kaiserlichen Palais zu Berlin hat sie den Wintergarten angelegt „voller Palmen und Blumen". Das lebensgroße Bild ihres Gemahls, das in ihrem Arbeitszimmer an der Rückwand des Schreibtisches angebracht war, faßte kein schwerer Goldrahmen ein, sondern eine Efeustaude schlang darum ihre lebendigen Zweige. Die herrlichen Gartenanlagen, die das Schloß Babelsberg bei Potsdam umgeben, sind unter ihrer kundigen Anleitung geschaffen worden. Die schönen Rheinanlagen bei Koblenz verdanken der für Naturschönheiten begeisterten Kaiserin ihre Entstehung. Die nämliche Vorliebe, die sie für die Schönheiten der Pflanzenwelt zeigte, bekundete sie auch für die Tierwelt. Wenn sie in ihren Kinderjahren in den Geflügelhof kam, der in der Nähe des väterlichen Schlosses lag, war sie stets von einem dichten Schwarm von Hühnern und Tauben umgeben, die so zutraulich waren, daß sie das Futter aus ihrer Hand nahmen. Mit ungleich größerer Liebe umfaßte sie die Menschen. Keinen Stand schloß sie von dieser Liebe aus. Künstler und Gelehrte scharte sie an ihrem Hose um sich und hörte gern von ihnen, was ihr unbekannt war. Nicht geringere Sorgfalt wandte sie dem Handwerkerstande zu. Der Gesellenvater Kolping war häufig ihr Gast in Koblenz und empfing zur Förderung seines edeln Werkes reichliche Spenden. Ebendaselbst errichtete sie die Handwerkerstiftung zur Unterstützung braver Handwerkerfamilien. Allen, die der Hilfe bedürftig waren, widmete sie ihre landesmütterliche Liebe und Sorgfalt. Auf ihren Reisen besuchte sie vorzugsweise die Kranken- und Waisenhäuser, sprach den Hilfsbedürftigen liebreich Trost zu und ließ reiche Geschenke zurück. Eine Menge wohltätiger Anstalten und Einrichtungen hat sie entweder selbst ins Leben gerufen oder mit königlicher Freigebigkeit und mit sachverständigem Rate gefördert. Am meisten erfreuten sich ihrer hohen Fürsorge die Anstalten christlicher

3. Für Präparandenanstalten - S. 69

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. Ss' §100. Die Rhön ist die Wasserscheide zwischen Weser und Main. Sie'erscheint als eine von einzelnen Gipfeln unterbrochene waldarme Hoch- fläche, auf der sich infolge des Wasserreichtums ausgedehnte Torfmoore bilden konnten. Die Bevölkerung lebt in dürftigen Verhältnissen. Im 80 liegt an der Fränkischen Saale das Solbad Kissingen. Die zwischen den Bergmassen liegenden Täler dienen dem Verkehr. Vogelsgebirge und Taunus werden getrennt durch die gesegnete Wetterau. Sie bildet den letzten Abschnitt der großen Heerstraße von der Nordsee über Kassel an den Rhein. § 101. In der Senke zwischen Vogelsberg und Rhön fließt die Kin- zig nach Sw, die Fulda nach N. Diese Senkung ist ein Teil der großen Straße — jetzt Eisenbahn — zur Verbindung der mittleren Elbe mit Main und Rhein (über Erfurt—eisenach—hanau). Au ihr liegen die bedeu- teudsteu hessischen Städte, wie Fulda, das zu den ältesten Städten Deutsch- lauds zählt. Bonifatius, der Apostel der Deutschen, dessen Lieblingsort Fulda war, liegt hier begraben. Einer seiner Schüler hat das dortige Kloster gegründet. In der zweitgrößten Niederung Hessens liegt Kassel (153), die größte gewerb- und handelsreiche Stadt in Hessen. Der Abhang des Ha- bichtswaldes wurde durch die prachtliebenden hessischen Kurfürsten £u der Wilhelmshöhe, einer der schönsten Parkanlagen Deutschlands, umge- schaffen. Das Schloß gleichen Namens ist als einstige Residenz Jerömes und als Aufenthalt des gefangenen Napoleon Iii. mit der deutschen Geschichte eng verknüpft. Bei Münden wird die Fulda von der Werra aufgenommen, und der durch die Vereinigung entstandene Fluß führt den Namen W efer. Zeichnung: Das Fulda- und Kinzigtal. Die Eisenbahn Minden— Frankfurt mit den daranliegenden Städten wird eingetragen. § 102. d) Das Weserbergland. Es ist das Bergland zu beiden Seiten der Weser von Münden bis Minden. Die höchsten Erhebungen erreichen kaum 500 m. Auf der rechten Seite liegt das fchöne Waldgebiet des Solling, dessen Buntsandsteinplatten als Material für Dächer, Fliesen und Grabsteine seit Jahrhunderten verschickt werden, und der Deister, dessen Steinkohlen für die Industrie der Stadt Hannover wichtig sind. § 103. Das Wesertal von Münden bis Minden mit seinen wech- selnden Formen ist eins der reizvollsten deutschen Flußtäler. Am Flusse liegen Holzmiudeu, Höxter und das ehrwürdige Korvey, unter den Karolingern und Sachsen die größte deutsche Missionsanstalt. Hameln liegt in einer Talmulde. Weiter nördlich durchbricht der Fluß die Weser- kette und bildet die bekannte Westfälische Pforte (Porta Westfalica = Eingang von Westfalen her), eine niedrige, breite Pforte zwischen Weser- gebirge und Teutoburger Wald. Wittekinds- und Jakobsberg sind die sagenumwobenen Pfeiler des Tores. Die alte Heerstraße verlief links am Fluß, und hier entstand durch Karl den Großen Minden, früher Festung und jetzt Hauptstadt des Regierungsbezirks. Hier kreuzt der im Bau be- grissene Mittellandkanal die Weser. (Schleusentreppen.)

4. Für Präparandenanstalten - S. 76

1912 - Breslau : Hirt
76 C. Länderkunde, 8 115. Die Flüsse des Harzes haben namentlich im N tiefe Täler ausgewaschen, die nur enge Felsenpforten bilden. Am deutlichsten zeigt das die vom Brocken kommende Bode, deren Bett mehrere hundert Meter tief eingegraben ist. Bei ihrem Austritt aus den: Harz, nahe dem Städtchen Thale, liegt der Bodekessel. Oben auf der Hochfläche, einander gegen- über, erblickt man die Roßtrappe und den Hexentanzplatz. Ähnliche Ver- Hältnisse zeigen die Täler der Ilse und der Oker. Neben ihnen sind die Kalkstein höhlen im Bodetal ein Ziel der Harzbesucher. 49. Die Hermannshöhle bei Rübeland im Harz. Nahe dem Bodeufer im Schöße des marmorartigen Kalkgebirges ist die Tropfsteinhöhle durch ehemalige unterirdische Wasserläufe ausgewaschen und dann durch das kalkhaltige, von der Decke träufelnde Sicker- wasser mit Tropfsteingebilden erfüllt. Die Säulen wachsen sich vom Boden und von der Decke entgegen. Aufgabe. Beschreibe das Bild aus dem Gedächtnis! $ 116. Das rauhe Innere des Gebirges hat Schneehöhen bis zu 4 m. Es bietet außer dem Bergbau durch den Holzreichtum Gelegenheit zur Köhlerei und zur Herstellung von Holzwaren. Die einst blühende Kanarienvogelzucht ist zurückgegangen. Die Haupterwerbsquelle ist gegen- wärtig der Fremdenverkehr, der dem Gebirge im Sommer und Winter viele Erholungsbedürftige und Wanderer zuführt. Aufgabe. Weise nach, daß eine Wasserscheide zwischen Elbe und Weser über die Kuppe des Brockens geht! $ 117. Südöstlich vom Harz liegt ein an Bodenschätzen reiches Berg- baugebiet. Hier sinden sich in der Gegend von Eisleben Lager von Kupfer- erzeu, die seit dem 12. Jahrhundert einen ausgedehnten Bergbau aufkommen

5. Für Präparandenanstalten - S. 80

1912 - Breslau : Hirt
80 C. Länderkunde. § 123. In den höheren Teilen des Gebirges hat sich die fleißige Bevölkerung auf Hausindustrie gelegt. Tausende leben von Spitzenklöppelei, für die Annaberg der Mittelpunkt ist, andere von Strohflechterei und Holzarbeit. Das Klima ist nicht so rauh, wie man der Höhenlage nach annehmen sollte, so daß der Ackerbau in beträchtlichen Höhen, der Anbau der Kartoffel fogar noch auf dem Kamme betrieben wird und Wald und Wiesen trefflich gedeiheu. Schon unterhalb des eigentlichen Gebirges liegt in hügeligem Gelände einer Bucht des Norddeutschen Tieflandes Leipzig (586). Hier treffen die Straßen des nordöstlichen Tieflandes mit denen des Gebirges zusammen. Deshalb ist der Ort durch seine Messen seit lange weltbekannt. Leipzig ist der erste Handelsplatz für Rauchwaren (rauch — rauh), d. i. Pelzwaren, Mittelpunkt des deutschen Buchhandels und des Buchdrucks; es hat ein reiches Musikleben (Gewandhaus, Thomaskirche), ist Sitz des Reichsgerichts und einer blühenden Universität. Die Umgegend ist das wich- tigste Schlachtengebiet Deutschlands. (§ 112.) 51. Die Bastei (200 m über dem Elbspiegel) im Elb-Sandsteingebirge mit dem Blick auf den Lilienstein. § 124. d) Das Elb-Sandsteingebirge füllt den Raum zwischen dem Lausitzer Gebirge und dem Erzgebirge aus. Es war einst ein ungeteiltes Platean von völlig wagerechter Lage, bis die Elbe den Felsdamm zer- sägte und nach N abströmte. Außer der Elbe haben aber auch uoch viele kleinere Gewässer das Gestein zerschnitten und zahlreiche steilwandige Täler, „Gründe" genannt, geschaffen. Die wagerecht liegeuden Gesteine bilden einzelnstehende Blöcke,

6. Für Präparandenanstalten - S. 81

1912 - Breslau : Hirt
52. Der Elbdurchbruch bei Schandau, vom Lilienstein (400 m) gesehen. 3n die wellige, nach Norden sich sanft neigende Sandsteinplatte tief eingegraben, flieht die Elbe von der Eisenbahnbrücke unterhalb Schandau her nach Westnordwest dem Beschauer entgegen. Ihren Ufersaum schmücken liebliche, waldumkränzte Ortschaften. Der Hang der Berge spendet wertvolle Bausteine. Auf der Hochfläche, in die kleine Gewässer schluchtartige Felsentäler genagt haben, liegen freundliche Dörfer im bunten Wechsel mit Ackerfluren und Wäldern, überragt von Bergrücken oder ver- einzelten, jäh abstürzenden Tafelbergen.

7. Für Präparandenanstalten - S. 82

1912 - Breslau : Hirt
82 C. Länderkunde, von denen der König- und der Lilienstein weithin sichtbar sind. Der König stein wurde früh in eine starke Festung verwandelt, die lange für uneinnehmbar galt und in Kriegszeiten wohl die Zuflucht der Herrscher und ihrer Schätze wurde. Der schönste Vorsprung an der Elbe heißt die Bastei, das ganze wildzerklüftete Gebiet wird die „Sächsische Schweiz" genannt. Die Steine des Gebirges werden als Baumaterial versandt. Weil das Elbtal bis ins 18. Jahrhundert hinein unzugänglich war, ging der Verkehr zwischen Dresden und Böhmeu auf dem Rande des Gebirges entlang von Pirna nach Nollendorf. Darum war an dieser Stelle 1756 das feste Lager der Sachsen, die hier Zuzug von Österreich erwarteten, und 1813 fand hier die Schlacht bei Nollendorf statt, § 125. b) Das Lausitzer Gebirge. Dieser Gebirgsteil bildet den Übergang zu den Sudeten, denen er nach Ausbau und Richtung schon an- gehört. An seinem Ostfuße zieht sich durch das Tal der obereu Neiße die Lausitzer Pforte, ein wichtiges Eingangstor nach Böhmen. An der Neiße liegt Görlitz, die zweitgrößte Stadt Schlesiens, genau auf dem 15. Grade, nach dem die Mitteleuropäische Zeit (M. E. Z.) bestimmt wird. Die Landeskrone, ein erloschener Vulkan, ist als Aussichtspunkt berühmt. An der Görlitzer Neiße liegt Zittau, bekannt durch Damast und Leinwand, und an der Spree Bautzen, Mittelpunkt der sächsischen Wenden. § 136. Die wichtigste Verkehrsader ist jetzt das Tal der Elbe. Sie verläßt das Gebirge bei Pirna und tritt hier in eine Talerweiterung ein, die bis Meißen reicht. Diese Stadt ist malerisch gelegen. Sie entstand um eine Burg, die Heinrich I. hier auf dem hohen linken Flußufer aulegte. Sie wurde der Mittelpunkt der Markgrafschaft Meißen, um die sich all- mählich das Königreich Sachsen gebildet hat. In Meißen wurde vou Böttger 1710 die erste Porzellanfabrik Europas angelegt. In der Mitte der erwähnten Talerweiterung liegt auf beiden Ufern der Elbe Dresden (547), die Residenzstadt der sächsischen Könige. Die sächsischen Kurfürsten verwandten ihre reichen Einkünfte aus den Bergwerken des Erzgebirges zur Verschönerung der Stadt und zur Anlage herrlicher Kunst- sammlnngen, so daß Dresden, das „Florenz der Elbe", als eine der schönsten deutschen Städte gilt. Seine Kunstschätze s Gemäldegalerie, Grünes Gewölbe), seine Rokokobauten izwinger) ziehen viele Fremde an. Aufgabe. Suche die abgebildete Flußstrecke und den Ort Schandau auf der Spezialkarte! Zeichnung: Das Flußgebiet der Elbe von Pirna bis Dessan nebst Städten. Auch Riesa, Torgau und Wittenberg sind auszunehmen. Politische Übersicht. § 127. a) Die preußische Provinz Sachsen greift in den Nw des Gebiets ein. Hier liegt Zeitz, südöstlich von Weißenfels. b) Das Königreich Sachsen. — Aufgaben. 1. Gib an: die politischen Grenzen, die Flußläufe, die Städte des Erzgebirges, die Städte an der Elbe! 2. Sprich dich im Zusammenhang über das Königreich Sachsen aus!

8. Für Präparandenanstalten - S. 92

1912 - Breslau : Hirt
92 C. Länderkunde. Durch die in dem Nördlichen Landrücken vorhandenen Niederungen brach das Wasser sich Bahn und schuf so die Unterläufe der Oder und Weichsel, die in ihrem Lauf große Ähnlichkeit haben. Nachdem im Gebiet der alten Flußläufe jahrtausendelang ein unwirtliches Nebeneinander von Sand und Sumpf bestanden, schuf die rastlose Tätigkeit der Herrscher Preußens durch Trockenlegung und Äanalbau andere Verhältnisse. Durch Friedrich Wilhelm I. wurde das Havelläudische Luch entwässert, wodurch ein vortreffliches Wiesenland gewonnen wurde. Au den höher ge- legenen Stellen wurde der Ackerbau ausgenommen. Eine großartige Schöpfung war die Trockenlegung und Rodung des Oderbruches durch Friedrich den ö9. Straße des Dorfes Leipe im Spreewalde. Der Tpreewald bestand früher meist aus Eichen. Diese sind gerodet, und der weit gröhere Teil des Waldes ist in vorzügliche Wiesensluren, in Gemüseäcker und Gärten verwandelt. Im Rest des Waldes herrscht die Erle, auch Esche und Weide gedeihen üppig. Jedes Gehöft nimmt meist eine Insel ein. Die von Schlingpflanzen umrankten Wohnungen sind Blockhäuser mit Strohdächern. Großeu, der stolz sagen konnte: „Hier habe ich eine Provinz erworben, für die ich keine Soldaten zu halten brauche." Nach dem Siebenjährigen Kriege unternahm der König die Kultivierung des Netze- und Warthebruchs, wo eine völlig veränderte Gegend entstand: die Stadt Bromberg, die jetzt 58 000 E. zählt, war damals ein elender Ort mit 500 E. Die Kulturarbeit setzte sich fort in den die Oder und Elbe verbindenden Kanälen, von denen der Große Kurfürst 1650 mit dem Müllrofer Kanal den ersten angelegt hatte, liberall wurden alte Flußläufe benutzt. Der Bromberg er Kanal verband Brahe und Netze, und dadurch wurde der Wasserweg geschaffen, auf dem das Holz der russischen Wälder nach dem Innern Preußens gelangen konnte. Der Finow-Kanal verbindet Oder und Havel, an ihm liegt Ebers- walde mit einer Forstakademie. Zweimal werden die Havelläuse verbunden

9. Für Präparandenanstalten - S. 95

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 2. Das Deutsche Reich. 95 Auch für das geistige Leben wurde Berlin der wichtigste Mittelpunkt Deutschlands. Hier begründete Friedrich I. die Akademie der Künste und der Wissenschaften, 1810 entstand die Universität, die heute in Deutsch- land die bedeutendste ist; die Bibliotheken, die Museen gehören zu den ersten Europas, die höchsten Behörden Ministerien) haben in Berlin ihren Sitz. § 145. Bauten und Kunstschätze. Da Berlins große Entwicklung in die Neuzeit fällt, ist es im Gegensatz zu anderen Städten (Beispiele!) an älteren Bauten arm, aber reich an modernen Prachtbauten, an großartigen Straßen- zügen und an Denkmälern. Die schönste Straße ist die „Unter den Linden", wo mehrere Verkehrswege nebeneinander herlaufen. Am östlichen Ende steht das herrliche Reiterstandbild Friedrichs des Großen, nahe dabei das Palais Wilhelms I. mit dem historischen Eckfenster. Gegenüber liegt die Ruhmeshalle mit dem Zeughause, das Siegeszeichen aus den Kriegen Preußens birgt. Über die Schloßbrücke kommt man zum Königlichen Schloß, vor dem sich der Lustgarten ausbreitet. In seiner Mitte erhebt sich das Reiterstandbild Friedrich Wilhelms Iii. Dem Schloß gegenüber liegen das Alte und das Nene Museum und die Nationalgalerie, eine Gemäldesammlung. In der Nähe ist das Kaiser-Friedrich-Museum errichtet. An der Ostseite des Lustgartens steht der Dom; vom Schloßplatz führt die Lange Brücke mit dem Reiterstandbild des Großen Kurfürsten (von Schlüter) nach Alt-Berlin. An der Westseite der Linden steht das Brandenburger Tor, erbaut nach den Propyläen in Athen. Es trägt das Viergespann der Viktoria, das von Napoleon nach Paris mitgenommen und von Blücher wieder zurückgebracht wurde. Vor dem Tor liegt der Königsplatz mit der Siegessäule. In der Nähe erhebt sich das Standbild Moltkes und vor dem Reichstagsgebäude das des Kanzlers Bismarck. Von der Siegessäule aus verläuft die Siegesallee. Sie ist ein Geschenk unseres Kaisers an die Hauptstadt und enthält die Stand- bilder sämtlicher brandenburgisch-preußischen Herrscher. Daran schließt sich der Tiergarten, einst ein Wald, jetzt ein herrlicher Park. § 146. In der nächsten Umgebung Berlins liegen mehrere Orte, die mit der Geschichte unseres Staates eng zusammenhängen. Charlotten bürg lreichlich 300) hat seinen Namen nach der ersten Königin Preußens Sophie Charlotte, für die der Baumeister Schlüter im Dorfe Lietzen ein Schloß erbaute. Jetzt ist Charlottenburg Großstadt und Sitz der größten Technischen Hochschule des Deutschen Reiches. Im Mausoleum haben Kaiser Wilhelm I. und seine königlichen Eltern ihre letzte Ruhestätte gefunden. In der Nähe liegt die Festung Spandau, die größte Rüstkammer unseres Heeres, die „Waffenschmiede des Deutschen Reiches", die an der Straße nach W den Zusammenfluß von Havel und Spree beherrscht. Die an Schlössern reiche Militär- und Beamtenstadt Potsdam liegt reizvoll in der hügeligen und waldigen Seengegend an der Südostecke des Havelvierecks; sie erinnert überall an die Geschichte unserer Könige. Hier erbaute Friedrich der Große das Schloß Sanssouci, in dessen Nähe die historische Windmühle steht; Schloß Babelsberg war Sommersitz Kaiser Wilhelms I. In der Garnison- kirche Potsdams ruhen Friedrich Wilhelm I. und Friedrich der Große, in

10. Für Präparandenanstalten - S. 175

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3, Die außerdeutschen Länder Europas 175 $ 274. Klima. Auf der ganzen Inselwelt herrscht ein für die Breiten- läge außergewöhnlich mildes Seeklima mit vielem Regen, dazu infolge des Golfstromes Nebel und ein überaus milder Winter. Die Hafen frieren niemals zu. Im 8 überwintern Fuchsie, Myrte und Lorbeer im Freien. Aber für das Reifen des Weines reicht die geringe Wärme des Sommers nicht aus. Nur 3,9^ des Bodeus sind mit Wald bestanden. § 275. ^Erzeugnisse. Im westlichen Gebirgsland hat sich eine groß- artige Industrie entwickelt. England ist hinsichtlich der Steinkohlenerzeugung der zweite, hinsichtlich der Eisenerzeugung der dritte Staat der Erde. Das südöstliche Tieflandsbecken ist der Sitz der englischen Landwirtschaft. Diese genügt längst nicht dem Bedarf des überaus dichtbevölkerten Industrie- staates. Besteht die Ausfuhr aus gewerblichen-Erzeugnissen, so die Einfuhr aus Nahrungsmitteln und Rohstoffen für die Industrie (Baumwolle, Wolle, Holz). Großbritannien hat den größten Anteil am deutschen Ausfuhrhandel. § 276/ Bewohner. Das Seelebeu hat Kraft und Selbständigkeit, Wage- mut und zähe Ausdauer erzeugt. Dazu tritt die Reiselust, die einen weiten Blick erwerben hilft und den Briten einen hervorragenden Platz unter den geographischen Entdeckern angewiesen hat. Groß ist des Engländers Geschick im Handel, in der Industrie und im Kolonisieren. Er hat mit dem Über- schuß der Bevölkerung alle Erdteile besiedelt und den fünften Teil der Erde sich untertänig gemacht. Aber der dadurch erworbeue Reichtum be- findet sich in verhältnismäßig wenigen Händen, und in den Großstädten wohnt neben dem Reichtum der Vornehmen entsetzliches Elend. Die Schotten gelten als begabt und lernbegierig, arbeitsam und spar- sam, die Iren sind arm und neigen unter dem Druck des laudbesitzendeu Adels zur Auswanderung. Der Staat ist eine durch Parlamentsherrschaft stark eingeschränkte Monarchie. Religion. England und Wales gehören größtenteils der protestan- tischen, englisch-bischöflichen Kirche an. Schottland hat eine re- formierte Landeskirche, in Irland sind 75^" römisch-katholisch. § 277. Besiedlung. Im Mittelpunkt der mit malerischen Schlössern des Adels geschmückten Parklandschaft liegt London [Ißnbnj, die Brückenstadt an der Themse. Sie ist der größte Hafen der Welt, der bevorzugte Hafen für den Handel mit Deutschland und Nordeuropa, in jeder Beziehung der Mittel- Punkt Englands. Der älteste Teil und der Mittelpunkt des Geschäftslebens ist die City [fättt], der Sitz riefiger Gewerb- und Handelstätigkeit, der erste Geldmarkt der Erde. Jnner-London bedeckt über 30 qkm, viermal mehr als Berlin, und hat 4y2 Miff. Einwohner, Groß-London dagegen beherbergt auf mehr als 300 qkm bebauter Fläche über 7 Mill. Einwohner (= Bayern'. Aber Nebel, Ruß und das Elend im 0 machen einen abstoßenden Eindruck. Freundlich sind die Vorstädte, die mit weiten Gärten ins freie Land übergehen.
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